Autor: Wolfgang Hohlbein
Titel: Die Tochter der Himmelsscheibe
Verlag: Piper
Erschienen: 2006
ISBN-10: 3492266258
ISBN-13: 978-3492266253
Seiten: 944
Einband: Taschenbuch
Preis: 11,95
Zitat von amazon.deDie Welt geht in einem Feuersturm unter. Die junge Arri und ihre Mutter können gerade noch ihr Leben und ein geheimnisvolles Schwert retten, das härter als jede Bronzewaffe ist. Die Flüchtlinge werden in einem Pfahldorf aufgenommen, doch schnell entbrennt ein gefährlicher Konflikt um das Schwert. Der Hohepriester von Goseg versucht mit allen Mitteln, das Geheimnis der Waffe zu ergründen. Und als Fremde das Dorf angreifen, ahnt Arri, dass das Schwert und sein mysteriös verzierter Griff eine Bedeutung haben, deren Tragweite niemand geahnt hat ... *
Meine Meinung:
Dieses Buch wirbt damit die Geschichte der Himmelsscheibe von Nebra dort weiterzuerzählen wo die wissenschaftlichen Fakten aufhören. Ich muss gestehen, dass ich bis zum heutigen Tage nicht wirklich über diese sagenumwobene Scheibe informiert war/bin und mich das Buch auch nicht wirklich dazu angeregt hat es zu tun.
Die junge Arianrhod, von ihrer Mutter nur Arri genannt, ist es gewohnt, dass die Leute aus ihrem Dorf ihr und ihrer Mutter Lea misstrauisch gegenüber stehen. Seit 10 Jahren wohnt sie nun schon mit ihrer Mutter in einem Pfahldorf in der Nähe von Goseg, doch sie sind nur Flüchtlinge, denen es gestattet wurde sich dem Dorf anzuschließen, da Lea ein ungeheures Wissen über Medizin, Jagd und Ernte besitzt.
Doch als es soweit kommt, dass Arri einem Mann versprochen werden soll, bereiten sich Lea und ihre Tochter darauf vor, das Dorf zu verlassen, denn in Wahrheit wollen die Bewohner nur eines, dass Arri eine von ihnen ist und sie somit das Wissen ihrer Mutter mit ihnen teilen muss.
Die Geschichte klingt eigentlich ganz interessant, ist es großteils auch, dennoch ein paar hundert Seiten weniger hätten es auch getan. Die ersten 200 Seiten sind derart zäh, dass ich das Buch schon fast wieder ins Regal zurückgestellt hätte. Zu mühsam sind die diversen Andeutungen über das geheimnissvolle Land aus dem Lea und Arri kommen (bis zum Schluss wird diese Tatsache aber nicht aufgedeckt), es gibt Geheimnisse und Verschwörungen, die einen mit der Zeit aber wirklich nerven, da nicht wirklich etwas aufgedeckt wird. Erst ab der Mitte des Buches beginnt die Handlung an Fahrt zu gewinnen, wird dann aber wieder übermäßig lange.
Die Handlungsstränge widerholen sich immer und immer wieder, und über das eigentliche nämlich die Himmelsscheibe erfährt man kaum etwas, ja sie wird sogar erst in den letzten Paar Seiten beim Namen genannt, hätte der Autor dies nicht erwähnt, hätte es sich bei dem geheimnissvollen Schwert um weiß Gott was handeln können.
Die Figuren sind mir irgendwie nicht wirklich ans Herz gewachsen, was mich eigentlich überrascht, da das Buch doch sehr lang ist und früher oder später gewöhnt man sich ja an die Figuren. Es gelingt Hohlbein zwar die Wandlung Arris von dem jungen unbeherrschten Mädchen zur jungen störrischen aber doch weisen jungen Frau gut zu erzählen, dennoch fehlt mir irgendetwas ich kann nicht mal wirklich genau sagen was es ist.
Die Tochter der Himmelsscheibe hätte ein wirklich guter Roman werden können, wenn Hohlbein ihn nicht an der Stelle beendet hätte, wo es begann wirklich interessant zu werden. Irgendwie wirkte das ganze Werk unnötig in die Länge gezogen, viel zu viele Tragödien die sich alle irgendwie ähnelten und auch etwas lieblos. Also ich würde allen raten, sich nicht an dieses doch recht umfangreiche Buch zu wagen, es sei denn sie sind wirklich Hohlbein Hardcore Fans.