Kinder des Aufbruchs: Anfang - Seite 110 (Ende Kapitel 20)

  • Sechs Jahre nach dem Mauerbau lernt die erfolgreiche Dolmetscherin Emma in West-Berlin die aus dem Ostteil der Stadt geflohene Sängerin Irma Assmann kennen. Als sie ihrer Zwillingsschwester Alice davon erzählt, reagiert diese beunruhigt. Alice schreibt als Journalistin über die Studentenbewegung und steht in Kontakt mit verschiedenen Fluchthilfe-Organisationen. Ist Irma mit ihren ehemaligen Beziehungen zum KGB als Informantin im Westen? Oder sind die Schwestern und deren Männer Julius und Max durch ihre Verbindungen zur DDR zu Zielscheiben geworden? Kurz darauf wird die Sängerin ermordet, und die vier geraten inmitten der Studentenunruhen zwischen die Fronten der Geheimdienste.

  • Die Geschichte lässt sich auf jeden Fall wieder gut und flüssig lesen, aber es ist immer noch echt aufwühlend, denn man weiß nie wem man vertrauen kann und wem nicht. Das muss echt belastend sein.


    Außerdem scheint sich Geschichte wirklich immer zu wiederholen, denn einiges was dort gerade passiert, ist einem ja in der letzten Zeit auch nicht gerade fremd und das ist irgendwie erschreckend.


    Das Fritz Alice findet, auch wenn sie ihm die falsche Telefonnummer gegeben hat war eigentlich klar und das sie nicht "Nein" sagen wird, nachdem was sie ihm angetan hat war irgendwie auch klar. Aber ich habe echt kein gutes Gefühl dabei. Sie scheint ja wirklich noch beobachtet zu werden und was hat Julius da für einen Brief bekommen? Er steht sicher auch immer noch unter Beobachtung.


    Und kann es sein, das es bei Irma auch um Alice geht, also, das sie da irgendwie was einfädeln soll oder sie halt auch im Auge behalten muss, weil sonst ihr was passiert?


    Das mit Luca ist auch traurig, aber kann es sein, das dieser eine Typ nach ihm gesucht hat und er sich deswegen versteckt hat? Emma ist der ja direkt aufgefallen und er hatte sich doch auch mit den Waisenkindern unterhalten und sie sich genau angesehen, aber Luca war ja abgehauen. Irgendwas stimmt da auf jeden Fall nicht.


    Das Julius so gegen Luca gesprochen hat und auch die Fehlgeburt für Emmas Interesse an dem Jungen zur Sprache gebracht hat fand ich übrigens echt unnötig. So habe ich ihn aber auch irgendwie gar nicht in Erinnerung.


    Das Max und Alice weiter umeinander herumschleichen und sich nicht eingestehen wollen, das sie eigentlich mehr füreinander empfinden ist auch seltsam.

  • Ich habe den Abschnitt auch gerade beendet und war gleich wieder in der Geschichte drin. Ich finde es sehr spannend und wirklich gut zu lesen.


    Mir war auch klar, dass Fritz Alice bestimmt findet und als dann die Sekretärin meinte, ein junger Mann hat nach Alice gefragt, war mir klar, dass das nur Fritz sein kann.

    Ich habe da aber auch kein gutes Gefühl. Aber ich denke Alice macht es schon aus dem schlechten Gewissen heraus. Ein bisschen was konnte sie ja schon gutmachen, dass sie ihn vor der Polizei gerettet hat.

    Es ist wirklich tragisch, dass man nie weiß wem man vertrauen kann und der Brief den Julius bekommen hat, verheißt bestimmt nichts Gutes.


    Die Vermutung mit Irma und Alice habe ich übrigens auch.


    Das mit Luca finde ich auch traurig und ich habe mir auch gleich gedacht, dass der Mann auf ihn wartet. Ich bin auch gespannt, was da im Argen ist. Ich finde es nur schade, dass er Emma bestohlen hat. Aber er macht es bei ihr bestimmt nicht nochmal und ich bin gespannt, wie Emma ihn das Geld verdienen lässt.

    Ich finde es schön, dass sie ihm trotzdem noch eine Chance gibt. Und wer weiß, vielleicht adoptieren sie in ja. Wobei ich Julius Verhalten auch nicht so toll finde.


    Ich verstehe Max und Alice auch nicht. Was ist denn das für ein Argument, dass sie sich dann eventl. nicht mehr verstehen würden, wenn sie ein Paar wären?


    Ich freue mich richtig aufs weiterlesen, denn ich finde jeden Erzählstrang spannend.


    LG Karin

  • Trotzdem frage ich mich immer wieder, wie Alice das mit sich vereinbaren kann, denn sie hatte ihre Tochter ja schon mal verloren und trotzdem macht sie irgendwie immer weiter mit den Sachen, die gefährlich werden könnten. Man kann ja auch anders seine Ideale vertreten ohne gleich immer direkt mittendrin zu sein. Das auf der Demo hätte ja auch ganz anders ausgehen können.


    Wahrscheinlich denkt Alice bezüglich Max, das man dann nicht mehr zusammenleben könnte, wie bisher, wenn man sich dann doch nicht verstehen würde, wenn sie sich total aufeinander einlassen. So ist es halt eher was oberflächliches. Dabei leben sie ja jetzt eigentlich schon so zusammen wie ein Paar, sie verzichten doch auf nichts, denn körperlich kommen sie sich ja auch regelmäßig näher.


    An Adoption habe ich auch schon gedacht bei Luca, aber wer weiß, ob ihr da nicht auch wieder Steine in den Weg gelegt werden, denn es war ja schon schwer für Emma Luca zu besuchen, ohne ihren amerikanischen Freund, wäre es wahrscheinlich gar nicht zum Eis essen gekommen. Ich finde das Waisenhaus und seine Mitarbeiter echt schrecklich.

  • Ich kann Alice da auch nicht verstehen, dass sie sich immer wieder in Gefahr bringt. Ich hätte da alleine schon Angst um meine Tochter, dass sie dann ja auch mit gefährdet ist.


    So sehe ich das auch mit Alice und Max. Eine ganz komische Geschichte. Mal schaun, wie lange sie das noch durchhalten.


    Mir macht das Waisenhaus richtig Angst. Einfach würde es mit einer Adoption bestimmt nicht werden, das hast Du recht.


    LG Karin

  • Vor allem weiß sie doch ganz genau wie die Leute da agieren und ich denke ja auch, das sie weiterhin beobachtet wird. Und ich weiß auch gar nicht, ob ich Fritz wirklich traue. Es könnte doch eigentlich auch sein, das man ihm gesagt hat, was Alice gemacht hat und ihn auf sie angesetzt haben um halt solche Fluchtwege rauszufinden. Und die Belohnung für ihn ist dann, das seine Schwester, falls er überhaupt eine hat, in den Westen darf.


    Ich glaube die stecken sich im Waisenhaus auch viel Geld für sich selbst ein, wenn da was gespendet wird. Oder das sind wirklich alles Sadisten, die Spaß daran haben andere zu quälen, denn wieso ist man sonst in diesem Beruf so fies zu den Kindern?

  • Ich kann mir auch vorstellen, dass Alice weiterhin beobachtet wird und vertrauen kann sie eigentlich niemandem.


    Das frage ich mich auch, warum Kinder in den Heimen so schlecht behandelt werden. Die haben ja alle schlimme Schicksale hinter sich und sollten dort eigentlich behütet aufwachsen können, bevor sie adoptiert werden.


    LG Karin

  • Ich gucke ja gerade den Dschungel und Djamila hat ja erzählt, das sie im Osten auch in mehreren Kinderheimen war und das man dort sogar arbeiten musste, also so richtige Kinderarbeit. Und das man den Launen der Erzieher ausgeliefert war. Da musste ich dann auch gleich an das Buch denken. Und ich glaube ja, das es heutzutage auch nicht in allen so toll ist, sondern auch noch teilweise so wie damals.