Morton, Kate: Die verlorenen Spuren

    • Offizieller Beitrag


    Autor: Morton, Kate
    Titel: Die verlorenen Spuren
    Originaltitel: The Secret Keeper
    Verlag: Diana Verlag
    Erschienen: 28. Januar 2013
    ISBN 10: 345329100X
    ISBN 13: 978-3453291003
    Seiten: 607 Seiten
    Einband: Hardcover
    Preis: 22,99 Euro


    Inhaltsangabe:


    Zitat

    England, Greenacres Farm 1961: Während einer Familienfeier am Flussufer beobachtet die junge Laurel, wie ein Fremder das Grundstück betritt und ihre Mutter aufsucht. Kurz darauf ist der idyllische Frieden des Ortes jäh zerstört. Erst fünfzig Jahre später gesteht sich Laurel beim Anblick eines alten Fotos ein, dass sie damals Zeugin eines Verbrechens wurde. Doch was genau geschah an jenem lang zurückliegenden Sommertag?


    Quelle: Amazon.de


    Meine Meinung:


    Am Geburtstag von Laurels kleinem Bruder sieht diese vom Baumhaus aus einen Mann auf ihr zu Hause zu gehen, der dort mit ihrer Mutter spricht, die beiden scheinen sich zu kennen und irgendwie eskaliert die ganze Situation plötzlich. Laurel versucht das tragische Ereignis zu verdrängen, aber fünzig Jahre später sieht sie sich mit der Vergangenheit ihrer Mutter konfrontiert, als ihr ein Bild und ein Buch in die Hände fallen. Laurels Interesse ist geweckt und sie versucht nun alles mögliche über ihrer Mutter Dorothy herauszufinden, als diese noch nicht mit ihrem Vater verheiratet war und dabei kommen Dinge ans Licht, die sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorgestellt hätte.


    Ich war sehr gespannt auf den neuen Roman von Kate Morton, war doch ihr Buch "Der verborgene Garten" der Auslöser, das mich Geschichten über Familiengeheimnisse plötzlich total interessiert haben und ich wurde nicht enttäuscht. Allerdings habe ich in der Mitte oft etwas gezweifelt, denn mir waren einige Charaktere überhaupt nicht sympathisch und als ich dann plötzlich zum Teil über Vivien kam habe ich mir nur gedacht, das das jetzt ja nicht auch noch sein muß, denn Vivien fand ich, genauso wie Dorothy nicht wirklch nett, aber die Autorin hat es wieder mal geschafft mich total zu überraschen und ich muß gestehen, das ich mich gerade in einer Person total geirrt habe, aber ich bin ehrlich gesagt auch echt froh darüber.


    Wen ich aber von Anfang an richtig sympathisch fand ist Jimmy, er hat das Herz am rechten Fleck und ist immer für seine Familie und seine Freunde da. Er tat mir manchmal allerdings auch ziemlich leid, weil er einfach so gutmütig ist und eine bestimmte Person das leider ziemlich ausnutzt. Jimmy hat auch mit dafür gesorgt, das ich meine Meinung über jemanden ganz entschieden geändert habe und das hatte ich so in einem Buch auch noch nicht, das mich ein Charakter erst so genervt hat und danach plötzlich zu einem meiner Lieblinge avanciert ist. Das ist schon echt beeindruckend gewesen. Laurel fand ich übrigens auch noch ganz in Ordnung, sie und ihr Leben gehen halt nur manchmal etwas unter, weil der Hauptaugenmerk halt auf ihrer Mutter liegt, aber trotzdem mochte ich sie recht gerne.


    Die Geschichte ist wirklich total interessant und ich war so gespannt was für ein Geheimnis Dorothy denn jetzt wohl all die Jahre mit sich herumgetragen hat. Ich habe zwar immer wieder mitgerätselt, aber ich hatte nur bei einigen Kleinigkeiten recht, alles anderes war für mich eine absolute Überraschung und hatte es auch wirklich in sich. Erst zum Ende hin ergibt übrigens vieles erst einen richtigen Sinn und das hat mich einiges was ich vorher gelesen habe auch nochmal in einem ganz anderen Licht sehen lassen und ich war deswegen wirklich begeistert. Die ganze Story hat durch den letzten Abschnitt nochmal richtig Schwung gekriegt und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Roman von Kate Morton.


    Veröffentlicht am: 11.02.2013

  • Eigene Meinung:


    England, Suffolk, Sommer 1961: Ein Ereignis trübt die Geburtstagsfeier der Familie Nicolson. Die sechzehnjährige Laurel beobachtet, wie ihre Mutter Dorothy anscheinend einen Fremden vor ihrem Haus mit einem Messer attackiert. Mit der Zeit verblasst das Ganze allerdings in Laurels Erinnerung.
    2011: Laurels Mutter ist schwer krank und hat nicht mehr lange zu leben. Die Kinder kommen nach Hause und als Laurel ein Foto findet, das ihre Mutter als junge Frau während des zweiten Weltkriegs zeigt, kommt alles wieder hoch und ihr wird klar, dass sie nichts über das Leben ihrer Mutter weiß, bevor sie selbst geboren wurde. Wer war Dorothy, bevor sie heiratete und Kinder bekam? Und wer war der Mann damals vor ihrem Haus? Kannte er ihre Mutter von früher? Nach und nach erinnert sich Laurel an immer mehr und stellt Nachforschungen an und mit der Zeit kommt ein Puzzlestück zum anderen. Aber sie hat auch Angst. Wird sie ihre Mutter immer noch so lieben, wenn sie erfährt, was damals kurz vor Ende des Krieges in London passiert ist?


    Nach "Die fernen Stunden" und "Der verborgene Garten" war dies mein drittes Buch von Kate Morton. Und es hat mir auch wieder sehr gut gefallen, auch wenn es zwischendurch ein paar Längen hat und anfangs ein bisschen schwer in Gang kommt. Die Autorin nimmt sich Zeit, alles in Ruhe zu erzählen, aber nach und nach nimmt die Spannung zu. Und der Schluss ist dann noch mal ein echtes Highlight. Wobei ich aber sagen muss, dass ich es genau so vermutet habe. Trotzdem wirkt die Geschichte noch nach.
    Kate Morton schreibt gewohnt anschaulich und bildhaft, das zerbombte London wird beim Lesen lebendig.


    Zu den Charakteren muss ich sagen, dass ich besonders Laurel, Vivien und Jimmy mochte. Deswegen hat mir wahrscheinlich auch die Entwicklung des Ganzen gut gefallen. Und ich konnte gut nachvollziehen, dass Laurel etwas über die Vergangenheit ihrer Mutter wissen wollte, denn auch für mich als Tochter ist das interessant. Schließlich haben meine Eltern nicht erst mit meiner Geburt angefangen zu existieren, sie hatten auch vorher schon ein Leben. Das Buch ist ein Anreiz für mich, wieder mit meiner Familien-/Ahnenforschung weiterzumachen.


    Für Fans von Familiengeschichten ist "Die verlorenen Spuren" auf jeden Fall zu empfehlen.


    21.07.2017