Morton, Kate: Die fernen Stunden

    • Offizieller Beitrag


    Autor: Morton, Kate
    Titel: Die fernen Stunden
    Originaltitel: The Distant Hours
    Verlag: Diana Verlag
    Erschienen: 8. Dezember 2010
    ISBN 10: 3453290941
    ISBN 13: 978-3453290945
    Seiten: 719 Seiten
    Einband: Hardcover
    Preis: 21,99 Euro


    Inhaltsangabe:


    Zitat

    Es beginnt mit einem verloren geglaubten Brief. Ein halbes Jahrhundert hat er darauf gewartet, gelesen zu werden. Die Suche nach dem Absender führt die junge Edie nach Milderhurst Castle, wo seit Jahrzehnten die exzentrischen Blythe-Schwestern leben. Als Edie das verfallene Schloss betritt, beginnt sie zu ahnen, dass hinter den alten Mauern der Schlüssel zur rätselhaften Vergangenheit ihrer Mutter liegt.


    Quelle: Amazon.de


    Meine Meinung:


    Man ist gleich von Anfang mittendrin in der Geschichte und will unbedingt wissen, was es mit diesem Brief auf sich hat, den Ediths Mutter Meredith nach so vielen Jahren noch zugestellt bekommen hat, aber dann geht alles irgendwie in eine ganz andere Richtung.


    Ich habe die erste Zeit nämlich immer geglaubt, das die Story sich mehr auf Meredith und Edith bezieht, aber eigentlich geht es hier viel mehr um die Blythe-Schwestern Percy, Saffy und Juniper. Das was Edith herausfindet und was sie dann noch von ihrer Mutter über die Vergangenheit erfährt läßt einen eigentlich nur mehr über Schloß Milderhurst und seine Bewohner erfahren und das ist eine ganze Menge.


    Das meiste was sich zuträgt und zugetragen hat, hat mit dem Buch "Die wahre Geschichte vom Modermann" von Raymond Blythe, dem Vater der drei Schwestern, zu tun, denn dort scheint alles mit anzufangen und auch mit zu enden.


    Die Schwestern Blythe haben es in ihrem Leben nicht sehr leicht gehabt und jedesmal wenn man denkt schlimmer könnte es nicht kommen, tut es das doch. Percy ist mir zwar die meiste Zeit recht unsymapthisch gewesen und ich hätte mir auch manchmal eine andere Reaktion von ihr erhofft, aber trotzdem kann man vieles von ihrem handeln auch verstehen.


    Ich hab die ganze Zeit selbst mitgerätselt was es denn nun mit den ganzen Geheimnissen auf sich hat und immer wenn ich dachte, ich hätte jetzt was herausgefunden wandelt sich das Blatt und es kommt ganz anders als man denkt. Auch sind die Menschen nicht immer die, die sie zu sein scheinen, denn es ergeben sich manchmal Sachen, mit denen man wirklich nicht gerechnet hätte.


    Die Autorin versteht es wirklich gut einen auf die falsche Fährte zu locken und am Ende hatte ich auch ein paar Tränen in den Augen, weil mich gerade Junipers Geschichte sehr traurig gemacht hat, aber ich war auch von Percys Verhalten ziemlich geschockt und mußte da einige Male mit mir ringen und ich weiß auch jetzt noch nicht so wirklich was ich davon eigentlich halten soll.


    Den Epilog fand ich dann nochmal sehr schön, denn er hat etwas aufmunterndes gehabt, nach der ganzen Düsternis.


    Veröffentlicht am: 11.02.2013

  • Meine Meinung:


    Es beginnt mit einem Brief, den Edies Mutter nach fünfzig Jahren erhält, weil dieser auf dem Dachboden eines Briefträgers gefunden wurde. Ein Brief aus der Vergangenheit, über die Meredith Burchill nie spricht, schon gar nicht mit ihrer Tochter Edie. Aber nun ist Edies Neugier geweckt. Sie möchte endlich mehr über ihre Mutter erfahren, die immer so unnahbar scheint.
    Mit ihrem Besuch auf Schloss Milderhurst öffnet sie eine Tür in die Vergangenheit. Sie lernt ihre Mutter als junges Mädchen kennen, als sie 1939 von London nach Kent evakuiert wird und im Schloss des Schriftstellers Raymond Blythe landet. Den sie allerdings so gut wie nie zu Gesicht bekommt. Seine Töchter Persephone (Percy) und Seraphina (Saffy) sowie deren jüngere Halbschwester Juniper kümmern sich um sie und besonders Juniper und Meredith verbindet eine besondere Freundschaft.
    Aber je mehr Edie über die Vergangenheit ihrer Mutter und die Bewohner von Schloss Milderhurst erfährt, desto mehr wird klar, dass alle ein dunkles Geheimnis teilen. Was passierte an dem Abend im Oktober, als Juniper zurück aus London kam und sich das Leben der drei Schwestern für immer veränderte? Und was hat Edies Lieblingsbuch "Die wahre Geschichte des Modermannes" von Raymond Blythe damit zu tun?

    Edie ist Lektorin bei einem Verlag in London und Bücher sind ihr Leben. Um so erstaunter ist sie, als sie erfährt, dass ihre Mutter als Kind eine Zeit lang auf dem Schloss des berühmten Schriftstellers Raymond Blythe gewohnt hat. Ausgerechnet des Mannes, der "Die wahre Geschichte des Modermannes" schrieb, das Buch, das Edie die Tür zur Welt der Bücher öffnete. Ich fand Edie von Beginn an sympathisch, was natürlich zum größten Teil mit ihrer Liebe zu den Bücher zu tun hat. Auch das freundschaftliche, aber leicht distanzierte Verhältnis zu ihren Eltern, besonders ihrer Mutter, konnte ich nachfühlen. Und die Zwiespältigkeit, als sie beginnt in der Vergangenheit zu schnüffeln, denn natürlich ist das auch ein Vertrauensbruch. Andererseits ist es auch eine Gelegenheit für sie, ihre Mutter besser kennen zu lernen.

    Abwechselnd erzählt Kate Morton in der Gegenwart von Edies Suche und in der Vergangenheit aus der Zeit des zweiten Weltkriegs von Percy, Saffy und Juniper. Nach und nach entwirrt die Autorin das Netz aus Familiengeheimnissen und bringt Licht in die dunkle Vergangenheit der Schwestern Blythe.
    Es war mein erstes Buch von Kate Morton und zwischendurch war es ein bisschen zäh, zum Schluss hin aber wurde es wieder fesselnder. Ich habe mir sagen lassen, die anderen Bücher wären besser und deswegen werde ich auf jeden Fall noch ein weiteres lesen.
    Wer Familiengeheimnisse und Reisen in die Vergangenheit mag, der liegt bei "Die fernen Stunden " aber auf jeden Fall richtig.

    Veröffentlicht am 26.02.15